Bisher gelangen mir zwei Begegnungen. Bei der ersten war ich völlig unvorbereitet. Im Schreck tat ich das instinktiv Richtige. Ich erstarrte zur Salzsäule. Auge in Auge dauerte das unendlich lange. Gemsen sehen zwar sehr gut, reagieren jedoch nur auf Bewegung. Als die Gemse das erste mal wegsah und weiteging griff ich vorsichtig zur Kamera. Das wiederholte sich mehrfach und als ich "schußbereit" war, war es schon fast zu spät. Beim zweiten mal war ich gezielt unterwegs und hatte Glück. Bei weiteren Versuchen, bei denen ich zwar immer frische Spuren fand, war ich erfolglos. Sicher handelt es sich bei dem excellenten Kletterer um ein Einzeltier aus Nordböhmen. |
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Kennzeichen: Die Gemse ist ein ziegenähnlicher Hornträger. Wie bei den meisten horntragenden Wildarten besitzt auch das Weibchen ("Gais" oder "Geiß") Hörner ("Krucken"). Diese sind allerdings etwas dunkler als beim Männchen ("Bock") und an den Enden weniger stark nach hinten gekrümmt. Der Querschnitt dieser Krucken ist beim Bock etwa kreisrund, bei den Gaisen eher oval. Nach dem 5. Lebensjahr ist das hauptsächliche Wachstum der Hörner abgeschlossen und beträgt nur mehr wenige Millimeter. Die Hörner können bis ca. 30 cm lang werden und an der Basis einen Umfang von 9 -10 cm aufweisen. Der Körper der Gemse wirkt eher gedrungen. Im Sommer liegt die Fellfarbe zwischen einem fahlen Gelb und einem gelblichen Grau. Auffällig ist ein vom Maul bis zum Ohr laufender, schwarzer Streifen ("Zügel"). Auch die Beine weisen eine dunkle Färbung auf. Im Winter wirkt die Gemse schwarzbraun bis schwarz. Nur Stirn, Wangen und die Innenseite der Ohren sind blaßgelb bis hellgelb. Lebensraum: Im Hochgebirge leben die Gams entweder ganzjährig oberhalb der Waldgrenze oder Sommereinstände in den Hochlagen wechseln mit Wintereinständen ab entweder in tieferen Lagen im Wald oder auf steilen, sonnseitigen Hängen, die wenig Schnee aufweisen. Nahrung: Im Sommer besteht die Äsung aus Kräutern und Gräsern der alpinen Matten. Im Winter ist der Nahrungsbedarf gering (dürres Gras als "Naturheu", Konspen von Zwergsträuchern und Bäumen, Flechten). Fortpflanzung: Die Gamsbrunft findet im November/ Dezember statt. Den Böcken schwillt in dieser Zeit die "Brunftfeige", eine Duftdrüse hinter den Krucken. Nach 26 Wochen Tragzeit setzt die Gamsgais im Mai -Juni 1, selten 2 Kitze. Sehr bald stellen sich Gams und Kitz wieder beim Rudel ein, mit dem sei das ganze Jahr zusammenbleiben. Lebensweise: Gemsen leben gemeinsam in Rudeln und sind hauptsächlich tagaktiv. Sie nutzen die frühen Morgen- und Vormittags- sowie die Abendstunden zur Nahrungsaufnahme. Über Mittag und in der Nacht ruhen die Gemsen. Verbreitung: Gemsen leben im Hochgebirge bis zur Gletscherregion und kommen im gesamten Alpenbereich vor. Durch ihre spreizbaren, hartgummiartigen Hufe ("Schalen") sind sie besonders gut für ein Leben in der Felsregion ausgestattet. |