Meine Gedanken zur digitalen Fotografie

Über digitale Fotografie habe ich in den ersten beiden Monaten, in denen ich begonnen habe, etwas ernsthafter digital zu fotografieren, viel recherchiert und gelesen. Eigentlich ist schon alles gesagt und geschrieben und trotzdem möchte ich meinen "Senf" dazu geben.

Das Spektrum der Meinungen ist so vielfältig wie es verschiedene Kameras gibt. Es ist unbestritten, beide Arten (analog und digital) der Fotografie haben ihre Berechtigung und niemand sollte das eine oder das andere verdammen. Alles Neue braucht seine Zeit und hat auch schon in der Vergangenheit zu "Glaubenskriegen" geführt. Dabei sei nur auf die Begriffe Belichtungsautomatik, Schnellschalthebel, Autofocus usw. verwiesen.

Neben der technischen Entwicklung sollte man auch die Entwicklung der fotografischen Verfahren beachten. Beides bedingt einander und es wird wohl niemals einen Stillstand geben. Für die enorme Entwicklungsgeschwindigkeit der digitalen Fotografie ist meiner Meinung nach der entstandene riesige Markt verantwortlich. Die große Nachfrage und gleichzeitig stake Konkurrenz treibt die weitere Entwicklung an.

Auch ich habe die Absicht, wenn der Preis es zulassen wird, mir eine DSLR mit Vollformatchip zu kaufen. Vielleicht hat die dann ja auch schon einen halbdurchlässigen Spiegel (Canon 20Da)?!
Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Jeder kann sie allerdings für sein persönliches Handeln ablehnen.

Nachdenken kann und sollten wir jedoch über das, was mit solchen Kameras angestellt wird.
Eines steht jedoch für mich fest:


"An einem Bild sind immer zwei Leute beteiligt: der Fotograf und der Betrachter." (Ansel Adams, 1902 - 1984)


Ich meine es ist noch ein Dritter beteiligt, der Redakteur, der das Bild veröffentlicht.

Als Fotograf stehen mir alle technischen Möglichkeiten ein Bild zu "machen", offen.
Als Redakteur habe ich die Möglichkeit, das Bild abzulehnen, oder zu veröffentlichen.
Als Betrachter habe ich die Möglichkeit das "gemachte" Bild zu bewerten.

Für alle gilt:
"Das Auge macht das Bild, nicht die Kamera." (Gisèle Freund, 1912 - 2000)

Dieses "Auge" kann und will je nach Verwendungszweck mit fortschreitender technischer Entwicklung zunehmend mehr. Sind wir bereit, das auch zuzugeben oder wollen wir unter Vorspiegelung falscher "Tatsachen" manipulieren? Wollen wir Natur und Betrachter täuschen?

In bestimmten Bereichen der Fotografie sollten Standards gelten, sowohl für den Fotografen als auch für den Redakteur. Bei Fritz Pölking findet man dazu interessante Bulletins, die ich jedem Interessierten nur empfehlen kann. Gerade im Bereich der Natur- und Tierfotografie wird viel darüber gestritten was erlaubt ist und was nicht. Da aber technisch so gut wie alles möglich ist und der Fotograf ein Mensch ist, wird er all diese Möglichkeiten nutzen. Es ist nur die Frage, ob er das will und warum er es gegebenenfalls tut.

Kreativität oder Manipulation?

Wo fängt das eine an und hört das andere auf? Dies zu entscheiden ist auch die Aufgabe desjenigen der Fotografien veröffentlicht und dem Betrachter zugängig macht, und das ist in der Regel nicht der Fotograf.

Fritz Pölking:
"Brauchen wir genmanipulierte und gedopte Naturfotografien?
Das echte Naturfoto ist ein Spiegelbild des Lebens - das manipulierte ist seine Parodie."


Ich habe mich in meiner zukünftigen "Arbeit" jedenfalls dafür entschieden, bei meinen Bildern auf Herkunft und Entstehung zu verweisen.

Für alle die, die noch ein, oder auch mehrere Zitate brauchen, noch ein Link :

Eine Photographie zeigt nie die Wahrheit." (Richard Avedon)

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